Beschnitten oder unbeschnitten?

Zirkumsion oder Inzision werden die Beschneidungen im Medizinischen genannt. Dabei wird die Vorhaut des Penis entweder komplett oder nur partiell entfernt. Ungefähr ein Viertel aller Männer haben einen beschnittenen Penis. Für die Beschneidung gibt es medizinische oder religiöse Gründe. In neuerer Zeit bekommt aber der ästhetische Gesichtspunkt mehr Gewicht. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen wird der beschnitte Penis als ästhetisch ansprechender und gepflegter angesehen. Aus diesem Grund entscheiden sich einige Männer dazu, die Vorhaut des Penis, ohne eine medizinische Notwendigkeit oder religiöse Verpflichtung, entfernen zu lassen. Zudem kommt das Aussehen eines beschnittenen Penis einer optischen Penisverlängerung gleich, die selbstverständlich nicht real ist, wie die Ergebnisse einer Expanderbehandlung wie etwa dem PeniMaster PRO.

Medizinische Beschneidung:

Hier  geht es zum größten Teil um präventive Maßnahmen die verhindern sollen, dass sich bestimmte Komplikationen ereignen, wie zum Beispiel die Ansammlung von Smegma unter der Vorhaut des Penis bei ungenügender Hygiene. Das Smegma begünstigt das bakterielle Wachstum, in dem es geradezu als Nährboden dient. Durch diese Ansammlung von Bakterien kann sich im weiteren Verlauf die Eichel entzünden, oder das Wachstum von Krebszellen wird dadurch begünstigt. Die Weitergabe des Smegmas an die Frau, zum Beispiel durch den ungeschützten Geschlechtsverkehr, kann dazu führen, dass bei der Frau die Wahrscheinlichkeit an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken signifikant steigt.  Auch die Weitergabe von Geschlechtskrankheiten wie zum Beispiel Syphilis oder Chlamydien, die zu beiderseitiger Unfruchtbarkeit und Beckenentzündungen führen können,  wird durch die Beschneidung erheblich verringert.
Die Risiken einer Harnwegsinfektion, die oft eine Niereninfektion nach sich zieht, kann ebenfalls gesenkt werden. Die Folge kann im schlechtesten Falle eine Gehirnhautentzündung sein.
Die Ansteckungsgefahr bei HIV wird ebenfalls verringert. Bei einem unbeschnittenen Penis ist die Gefahr größer, sich kleinste Verletzungen während des Geschlechtsaktes zuzuziehen, die das Eindringen von HIV- Viren ermöglichen, da die Innenseite der Vorhaut als Eindringpunkt für HIV-Viren dient. Das begründet sich darin, dass die Oberfläche auf der sich die Viren aufhalten, durch die Innenseite der Vorhaut erheblich vergrößert wird. Man geht auch davon aus, dass die Eichel nach der Beschneidung eine robustere Oberfläche durch sich verdickende Zellen bildet, die es den Viren schwerer macht einzudringen. Dazu kommt die schnellere Abtrocknung der Eichel nach dem Geschlechtsakt, die den Viren den Nährboden entzieht und diese dadurch schneller absterben.
Bei einer Phimose (Vorhautverengung), bei der die Vorhaut nur unter Schmerzen hinter die Eichel gezogen werden kann, wird ebenfalls geraten, eine Beschneidung durchzuführen. Bei Säuglingen ist aber eine Phimose in den ersten Monaten nichts ungewöhnliches, da das Gewebe von Eichel und Vorhaut noch miteinander verklebt sind.
Wie bei jedem operativen Eingriff gibt es natürlich auch bei einer Beschneidung Risiken.
Zum einem natürlich postoperative Schmerzen oder Nachblutungen. Im weiteren Sinne auch allergische Reaktionen auf Narkosemittel.
Ein weiteres Risiko können Infektionen sein, die mit Antibiotika behandelt werden müssen.

Beschneidung aus religiösen Gründen:

Die Beschneidung hat in einigen  Religionen einen Initiationsritus als Grund. Das heißt der Transfer des Kindes zum vollwertigen Mann. Dies hat immer noch eine sehr große Bedeutung bei Ureinwohnern.

Im Judentum

Im Judentum findet die Beschneidung am achten Tag nach der Geburt statt. Somit wird der Säugling in den Bund Gottes aufgenommen. Aber auch Männer die zum jüdischen Glauben konvertieren, müssen sich diesem, für den jüdischen Glauben außerordentlich wichtigen, Ritus unterziehen.
Das Kind wird in der Synagoge auf den sogenannten Elias-Stuhl gelegt und unter Bezeugung von 10 jüdischen Männern schneidet der Mohel (Beschneidungsspezialist) die Vorhaut ab. Die Mutter des Kindes und ein Pate und Patin sind ebenfalls anwesend, da dem Mohar das Kind in bestimmter Reihenfolge von der Mutter über die Patin zum Paten und schließlich zum Vater übergeben wird, der das Kind dann dem Mohar übergibt. Während dieser Zeremonie wird ein festgelegter Dialog zwischen dem Mohan und den anwesenden Zeugen abgehalten.

Im Islam

Im Gegensatz zum Judentum ist bei der Beschneidung im Islam kein bindender Termin vorgegeben. Oftmals findet das aber zwischen dem siebten und zehnten Lebensjahr statt. Als Ursache gelten die Propheten Abraham, dem Stammvater der Araber und Mohammed, dem Propheten des Islam. Es ist nicht unbedingt die Religion der Motivator, sondern die Tradition und hygienische Gründe. Das Bekenntnis zu ihrem Gott findet nicht wie bei den Juden durch die Beschneidung statt, sondern durch das Aussprechen des Glaubensbekenntnisses. Die Zeugenzahl beläuft sich hier bei auch nur auf 2 Personen.
Es gibt im Islam einige Propheten, die schon beschnitten zur Welt kamen, oder sich haben beschneiden lassen. Somit haben die Muslime die Beschneidung ihres Penis durchaus als verpflichtend empfunden.

Im Christentum

Im Christentum ist eine Beschneidung aus religiösen Gründen nicht mehr üblich. Die Beschneidung als Akt der Zugehörigkeit zum glauben wurde bei den Christen später durch die Taufe abgelöst.

Die verschieden Formen der Beschneidung:

Zirkumsion

Teilweise oder vollständige und dauerhafte Entfernung der Vorhaut durch einen ringförmigen Schnitt.

Inzision

Die Vorhaut wird bei der (triple-) Inzision dreimal in Längsrichtung eingeschnitten. Diese Schnitte werden gedehnt und dann schräg wieder vernäht. So bildet sich neues Gewebe, welches zu einer Erweiterung der Vorhaut führt. Die Vorhaut wird hierbei nicht entfernt, wie bei der Zirkumsion, sondern nur operativ geweitet. Bei der triple Inzision besteht aber die Gefahr, dass es wieder zu einer Phimose kommt, da ja die Vorhaut noch vorhanden ist. Somit geht man das Risiko ein, sich nochmal einer Nachoperation stellen zu müssen.

Plastibell- Methode

Bei der Plastibell- Methode wird die betroffene Vorhaut mit Hilfe einer Plastikglocke von der Blutversorgung abgeschnitten. Als Folge stirbt das Gewebe ab und fällt nach einigen Tagen ab. Diese Methode wird allerdings nicht sehr oft empfohlen.

Alternativen zur Beschneidung

Wenn man die Beschneidung umgehen will, bleibt einem die Möglichkeit, auf Kortisonsalben zurückzugreifen. Allerdings ist bei erfolgloser Therapie eine Beschneidung dann unumgänglich.

Dehnungsbehandlung

Hier wird über einen längeren Zeitraum regelmäßig die Vorhaut gedehnt, um eine Weitung der Vorhaut  im Umfang zu erreichen. Die Methode wird oft bei Kleinkindern angewendet, bei denen die Vorhaut zum Teil mit der Eichel verklebt ist. Um Verletzungen zu vermeiden und das Gewebe an den zunehmenden Umfang  der Vorhaut zu gewöhnen ist eine sofortige Verbesserung nicht zu erwarten.